Rötung nach der Haartransplantation – So war es bei mir

Wie kann man nach der Haartransplantation Rötungen entgegenwirken? An welchen Stellen sind Rötungen üblich und wann sind sie wieder vollkommen verschwunden? Fragen über Fragen. Auch wenn das Haar zumindest an den ersten Tagen nach der Operation recht voll aussieht, kann man die Rötungen auf der Haut dennoch nicht übersehen. Ich muss es wissen, denn ich habe mir selbst mit einer Haarverpflanzung die Geheimratsecken und auch den Bart auffüllen lassen. Grundsätzlich sind die Rötungen ganz normal – dennoch gibt es bei der Nachsorge nach der Haartransplantation einiges darüber zu wissen.

Jetzt erkläre ich dir, wie das mit den Rötungen bei mir war. Du erfährst, wo die Rötungen aufgetreten sind, wovon abhängig ist, wie stark sie sind – und was du tun kannst, um die Rötung der Haut nach der Haarverpflanzung zu reduzieren.

Welche Bereiche waren nach der Haartransplantation gerötet?

Vielleicht hast du die Operation bereits hinter dir – vielleicht willst du aber auch nur wissen, was dich genau in der Zeit danach erwartet. So oder so ist es gut, dass du dich damit auseinandersetzt, um mögliche Risiken der Haartransplantation im Vorfeld auszuschließen. Hier will ich dir jetzt erst einmal zeigen, welche Bereiche der Haut überhaupt gerötet sind.

Hinweis: Die Rötung ist logischerweise immer stärker zu sehen, so lange die Haare noch kurzrasiert sind. Wenn du deine Haare wachsen lässt, wird man die Rötung in den ersten Wochen natürlich auch nicht mehr so stark sehen.

Spenderbereich

Der Spenderbereich ist der Teil der Kopfhaut, aus der die zu verpflanzenden Haare im ersten Teil der Haarverpflanzung entnommen werden, um sie dann später wieder in die kahlen Stellen einzusetzen. Die Rötung im Spenderbereich ist meiner persönlichen Erfahrung nach definitiv am Stärksten. Das hat mich auch nicht gewundert. Zum einen wird der Bereich mit ein paar Spritzen betäubt, zum anderen werden dort die Haare einzeln entnommen. Unmittelbar nach der Operation ist der Bereich besonders feucht und rot. Es dauert dann ein paar Tage, dann wird er trocken und es bilden sich ganz kleine, unscheinbare Krusten. Meine Haare habe ich dann immer länger wachsen lassen. Ich glaube, dass diese Rötung nach der Haartransplantation bei mir etwa nach 3-4 Wochen verschwunden war. 

Tipps: Ich habe dir einen ausführlichen Erfahrungsbericht meiner Haartransplantation zusammengeschrieben. Klicke einfach auf den verlinkten Beitrag und genehmige mehr Informationen, Bilder und auch Videos des gesamten Ablaufes.

Empfängerbereich

Der Empfängerbereich ist der Teil der Kopfhaut, in den die zuvor entnommen Haarwurzeln dann eingesetzt werden. An den ersten Tagen nach der Haartransplantation war er natürlich schon sehr gerötet, da dort mit Nadeln die Haare eingepflanzt wurden. Dann haben sich die Krusten gebildet, sodass man die Rötung erst einmal nicht so sehr gesehen hat. Auch das frisch eingesetzte Haar war noch relativ dick und lang, sodass die Rötung noch weniger auffiel. Doch wie du sicher weißt, fallen diese Haare in den ersten Monaten nach der Operation zum größten Teil erst einmal wieder aus. Man sieht nur einen geringen Teil der tatsächlich vorhandenen Haare. Aber keine Panik, das ist ein normaler Prozess. Dennoch fällt die Rötung dann natürlich etwas mehr auf. Bei mir hat diese Rötung noch etwa 10 Wochen nach der Haartransplantation angehalten. Vielleicht habe ich sie aber auch nur klarer wahrgenommen, weil ich den Empfängerbereich auf der Kopfhaut ja jeden Tag beim Blick in den Spiegel gesehen habe.

Der Bart

Schon klar – auch mein Bart ist natürlich auch irgendwo der Empfängerbereich. Da die meisten Patienten aber nur eine Haarverpflanzung auf der Kopfhaut machen, schreibe ich hier auch noch ein paar Worte dazu. Mein Bart war deutlich schneller wieder voll, als meine Geheimratsecken. Ich würde mal behaupten, dass die Rötung am Bart zwar da war, aber mit Abstand am geringsten aufgefallen ist. Das sage ich unabhängig davon, ob der Bart schnell vollgewachsen war oder nicht. Das heißt aber nicht, dass bei einer Barthaartransplantation keine starke Rötung zu erwarten ist. Schließlich müssen ja auch dafür Haare aus dem Hinterkopf entnommen werden, sodass also mindestens auch der Spenderbereich durch die Entnahme der Haarwurzeln gerötet sein wird.

Wovon ist die Rötung nach der Haartransplantation abhängig?

Rötung ist nicht gleich Rötung. Wie rot ein Bereich wird und wie lange die Rötung nach der Haartransplantation anhält, ist echt bei jedem unterschiedlich. Ein guter Kumpel von mir hatte schon nach knapp vier Wochen überhaupt keine sichtbare Rötung mehr auf der Kopfhaut. Ich kenne aber auch Patienten, bei denen die Haut noch 12 Wochen später gerötet war. Hier findest du die Dinge, von denen die tatsächliche Rötung am Ende abhängig ist:

  • Einhaltung der ärztlichen Empfehlungen: Ich habe versucht, mich echt haarklein an alle Vorgaben von Dr. Balwi zu halten. Das hat auch gut geklappt, auch wenn die Anweisungen einen auf den ersten Blick erschlagen. Am Ende war es echt einfach. Wer sich jedoch nicht daran hält und zum Beispiel zu früh wieder beginnt Fußball zu spielen, der riskiert nicht nur die für noch längere Zeit gerötete Kopfhaut, sondern gefährdet auch den gesamten Heilungsprozess und das Endergebnis.
  • Hauttyp: Natürlich ist auch der Hauttyp entscheidend. Ich habe zum Beispiel bei jedem kleinen Kratzer schon eine leichte Rötung auf der Haut. Vielleicht kennst du das. Andere haben grundsätzlich nicht so starke Rötungen. Bei Haartransplantation hat meiner Meinung nach jeder eine Rötung der Haut zu erwarten. Doch wie krass die Rötung ist – und wie lange sie andauert – kann am Ende der Hauttyp mitentscheiden.
  • Durchblutungsstärke: Auch die Durchblutung deiner Kopfhaut spielt eine Rolle für das Ausmaß der Rötungen nach der Haarverpflanzung. Nicht nur dafür: eine starke Durchblutung ist auch sehr wichtig dafür, dass die Haare möglichst schnell anwachsen und wachsen. Um das Haarwachstum zu beschleunigen, habe ich in den Monaten nach der Haartransplantation auch noch 6 Sitzungen der PRP Behandlung vorgenommen, bei der Eigenblut entnommen, bearbeitet und schmerzfrei unter die Kopfhaut gespritzt wird.

Vielleicht klingen diese Punkte logisch für dich, vielleicht auch nicht. Ich wollte sie dir auf keinen Fall vorenthalten, damit weißt, dass nicht nur dein eigenes Verhalten, sondern auch Dinge wie dein Hauttyp oder deine Durchblutungsstärke entscheidend für die Rötungen sein können.

Was tun gegen die Rötung nach der Haartransplantation?

So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Was kann man als Patient nun machen, damit die Rötungen nicht so stark sind. Grundsätzlich nicht so viel. Aber dennoch gibt es natürlich besonders bei der Nachsorge einige Maßnahmen, die dir dabei helfen werden. Die folgenden Tipps kann ich dir aus meiner eigenen Erfahrung und auch aufgrund der Empfehlungen meiner Haarklinik, noch mit auf den Weg geben.

Kopfbedeckung auf

Nach der Haartransplantation bekommst du in aller Regel einen locker aufsitzenden Fischerhut. Nicht schön, aber wichtig. Wenn dir die Rötungen oder dein gesamtes Haarbild in den ersten Wochen und Monaten nach der Operation also eher unangenehm sind, kannst du damit schon einmal Abhilfe schaffen. Der Hut schützt dich aber nicht nur gegen nervige  Blicke, sondern auch gegen Schmutzpartikel, Sonneneinstrahlung oder einem plötzlichen Regen.

Verbote einhalten

Grundsätzlich lohnt es sich natürlich, dass du dich an alle Verbote hältst, die dir dein behandelnder Arzt mitgibt. Zum einen, damit ein möglichst großer Teil der verpflanzten Haarwurzeln auch anwächst und du ein möglichst starkes Endergebnis bekommst. Zum anderen aber natürlich auch, damit die Rötungen und Krusten schnell wieder verschwinden. Hier sind ein paar Beispiele für Verbote nach Haartransplantation:

  • Alkoholverbot: Für mindestens 2 Wochen nach der Operation durfte ich keinen Alkohol trinken.
  • Sonnenverbot: Für etwa 3 Monate nach der Haartransplantation durfte ich nicht für längere Zeit in die Sonne.
  • Anstrengende Tätigkeiten meiden: Ob du bei der Arbeit ein schweres Rohr tragen musst oder schnell wieder im Kraftraum trainieren willst – meide unbedingt anstrengende Tätigkeiten, um deinen Heilungsverlauf nicht zu gefährden und damit Rötungen schneller verschwinden.

Es gibt noch viele weitere Verbote in der Zeit nach dem Eingriff. Doch mach dir keine Sorgen: ein guter Arzt wird dir immer einen Merkzettel mit allen Anweisungen und Verboten in die Hand drücken, damit auch alles glatt läuft. Schließlich sind die Haarkliniken ja davon abhängig, dass ihre Patienten starke Ergebnisse erzielen. Da wirst du schon ausreichend Unterstützung bekommen.

Kopfhaut massieren

Ja, das wirkt Wunder. Ich habe immer mit beiden Daumen an den Augenbrauen angesetzt und dann in V-Form über die Schläfe nach hinten weg massiert. Das fördert die Durchblutung in der Kopfhaut und reduziert Rötungen aber vor allem auch die Schwellung nach der Haartransplantation. Die Massage ist gerade deshalb so unglaublich wichtig. Sie verhindert, dass die Schwellung ins Gesicht abrutscht und dass unnötigerweise Schmerzen entstehen.

Shampoo und Lotion verwenden

Die Rötungen treten ja, wie bereits erklärt, im Spender- und im Empfängerbereich der Haarwurzeln auf. Dazu zählte bei mir auch der Bart. Zu den Vorgaben von Dr. Balwi gehörte auch ein Spezial-Shampoo und eine Spezial-Lotion, mit der ich mir nach der Operation die Kopfhaut waschen und pflegen musste. Auch du wirst da spezielle Pflegetipps bekommen. Wende sie einfach sorgfältig an, um den Rötungen nach der Haartransplantation entgegen zu wirken. 

Mehr Informationen darüber habe ich dir im Beitrag namens Haarwäsche nach der Haartransplantation zusammengeschrieben. Dort erkläre ich dir noch einmal alles Schritt für Schritt.

Gesund ernähren

Ja, für eine gesunde Haut und ein starkes Haarwachstum sind natürlich auch Nährstoffe wichtig. Ich trinke seit meiner Operation zum Beispiel weniger Alkohol und dafür viel mehr Wasser. Ich bin der festen Überzeugung, dass mein Heilungsprozess auch deshalb besonders schnell verlief und auch die Rötungen relativ zeitnah verschwunden waren. Heute koche ich auch mehr selber und esse vor allem vitaminreiche Mahlzeiten und keinen Fertigfraß. Wer sich für eine Haarverpflanzung entscheidet, sollte meiner Meinung nach auch alles dafür tun, dass das Ergebnis stark wird und möglichst lange in der Form erhalten bleibt.

Frage: Fallen dir weitere Tipps gegen die Haartransplantation Rötungen ein? Dann hau sie gern für alle anderen in die Kommentare.

Die Rötung nach der Haartransplantation – alles halb so wild!

Wie du jetzt sicher weißt, sind Rötungen nach der Haarverpflanzung ganz normal. Wie stark sie sind und wie lange sie anhalten, hängt neben dem Hauttyp und der Durchblutungsstärke deiner Haut vor allem von deinem persönlichen Verhalten nach der Operation ab. Ich wollte auf jeden Fall, dass die Rötungen schnell wieder unsichtbar werden oder verschwinden. Und ich wollte natürlich auch alles dafür tun, damit alle Haare anwachsen und ich ein richtig starkes Endergebnis bekomme. Deshalb habe ich mich an alle Anweisungen meiner Haarklinik gehalten, um nichts unnötig zu riskieren. Diesen Rat kann ich dir nur mit an die Hand geben, damit du nachher auch mega zufrieden bist.

Wie war das bei dir mit den Rötungen nach der Haartransplantation? Schreib einfach Mal einen Kommentar hier unter diesen Beitrag.

Tipps: Gehen dir gerade wirklich dutzende Fragen zur OP durch den Kopf? Dann schau mal in meine FAQ’s – Häufige Fragen zur Haartransplantation. Dort beantworte ich dir mit Sicherheit einige davon, da du alle Info’s auf einen Blick bekommst.