Die beste Jahreszeit für die Haartransplantation

Fragst du ich, ob du deine Haartransplantation Jahreszeit abhängig machen solltest? Falls ja: Respekt, eine ziemlich gute Frage. Ich habe sie mir tatsächlich auch gestellt, bevor ich meine Haartransplantation gegen Lücken im Bart und Geheimratsecken im März 2019 durchgeführt habe. Heute habe ich wieder volles Haar und einen dichten Bart.

Welche Rolle die Jahreszeit bei meiner Haartransplantation tatsächlich gespielt hat und welche Vor- und Nachteile die einzelnen Jahreszeiten meiner Meinung nach haben, will ich dir hier ein bisschen erklären. Ich kann dir aber schon vorweg nehmen, dass die Jahreszeit am Ende wirklich eine untergeordnete Rolle spielte.

Tipps: Ich habe dir einen ausführlichen Erfahrungsbericht meiner Haartransplantation zusammengeschrieben. Klicke einfach auf den verlinkten Beitrag und genehmige mehr Informationen, Bilder und auch Videos des gesamten Ablaufes.

Haartransplantation im Frühjahr und Sommer

Wie bereits angedeutet, habe ich ja meine eigene Operation auch im Frühjahr gemacht. Irgendwas muss da ja dann scheinbar besonders gut sein. Doch tatsächlich hat jede Jahreszeit ihre eigenen Vor- und Nachteile für die Haartransplantation. Was aus meiner Sicht für und gegen die Operation in der eher wärmeren Jahreszeit spricht, möchte ich dir kurz erläutern.

Vorteile

Die folgenden Dinge sprechen eher für die Haartransplantation im Sommer und waren am Ende auch einer der Gründe – aber nicht der Entscheidende – dafür, dass ich meine OP im März gemacht habe.

Mit Sommerhüten und Caps den Eingriff zu verdecken fällt nicht auf

Wie du sicher weißt, ist das Haarwachstum nach der Haartransplantation ja ziemlich speziell. An den ersten Tagen sind die verpflanzten Haare recht voll, den ein paar Wochen und Monate sehr licht – und dann geht es stetig bergauf. Es ist Geduld gefragt. Wer das zwar vorhandene, aber noch lichte Haar – und auch die Krusten und die Wunden am Hinterkopf erst einmal verdecken möchte, kann dazu etwa ab dem 15. Tag nach der Operation eigene Kopfbedeckungen wie luftdurchlässige Sommerhüte oder sportliche Basecaps tragen. Da gefühlt jeder Zweite im Sommer so herumläuft, fällst du gar nicht so sehr damit auf. Auch der Fischerhut, den du an den ersten 14 Tagen zum Schutz deiner Kopfhaut tragen musst, sieht im Sommer ganz normal aus und hilft, die vorgenommene Operation ein bisschen zu verstecken.

Ich muss aber auch ehrlich sein: mir war es ziemlich egal, was andere über mich gedacht haben. Ich war einfach stolz auf meine Entscheidung. Die Jahreszeit war da echt nicht so wichtig.

Zwei Wochen Ruhepause ist im Sommer deutlich entspannter

Neben der Luftdurchlässigkeit und der Unauffälligkeit von sommerlichen Kopfbedeckungen war es für mich auch sehr erträglich, die Zeit, bis ich wieder gesellschaftsfähig war, einfach zu Hause auf dem Balkon oder draußen zu verbringen. Ich habe mir “frei genommen” – wenn man das als Student überhaupt so sagen kann. 😉 

Ich fand es sehr angenehm, diese zwei Wochen nicht nur in meiner Wohnung “abstottern” zu müssen. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, der dich davon überzeugt, deine Haartransplantation zu einer wärmeren Jahreszeit durchführen zu lassen.

Nachteile

Wie gesagt: jede Jahreszeit hat auch ihre Nachteile. Diese habe ich ja logischerweise selbst zu spüren bekommen, auch wenn das alles am Ende nicht so schlimm war. Hier sind meine Gedanken dazu.

Kein volles Haar in der Schwimmbad-Saison

Abgesehen davon, dass man erst einmal ein paar Wochen gar nicht ins Wasser darf, flirte ich in der Schwimmbad-Saison natürlich gern. Ich habe aber durch meinen Haarausfall Selbstbewusstsein verloren. Das muss ich ganz ehrlich so sagen. Vielleicht geht es dir da ähnlich? Auf jeden Fall habe die Haartransplantation am Bart und am Kopf auch durchführen lassen, damit ich mich wieder selbstsicherer fühle. Ich hatte dann nach etwa 6 Monaten schon wieder ziemlich volles Haar in beiden Regionen. Das lag mit Sicherheit daran, dass ich alle Anweisungen eingehalten habe, die nach der Haartransplantation zu beachten waren. Dazu kann ich dir also nur dringendst raten. Jedoch habe ich damit die Sommerzeit verpasst, in der ich sonst so gerne flirte. Auch wenn mich nicht wirklich stört, was andere über mich denken, hat mich das noch nicht wieder richtig volle Haar etwas gehemmt.

Du kannst einfach selber entscheiden, ob das ein wirklicher Nachteil der Haartransplantation im Frühjahr oder Sommer für dich ist.

Höhere Reisekosten

Als ich zur Haartransplantation in die Türkei geflogen bin, waren die Reisekosten glücklicherweise recht niedrig, da es deutlich weniger Touristen gab, die nach Istanbul fliegen wollte. Aber grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass die Flugkosten zur Haarverpflanzung im Ausland in der warmen Urlaubszeit sicherlich etwas höher sind, als im kalten Winter. 

In meinem Fall hat das aber keine Rolle gespielt. Und ich glaube auch, dass die Flüge nicht wirklich wesentlich teuerer sind. Am Ende musst du einfach mal alle Vor- und Nachteile auf dich selbst bezogen miteinander abwiegen.

Sportverbot im der Sommerzeit

Ich bin jetzt kein Spitzensportler. Aber erst einmal gar kein Sport im Sommer zu machen, ist mir schon schwer gefallen. Du darfst dann erst frühestens zwei Wochen nach der OP wieder langsam anfangen, zu joggen. Krafttraining und Sportarten wie Fußball oder Basketball sind mindestens 6 Wochen verboten. Natürlich ist die genaue Dauer der Pause davon abhängig, was dein Arzt dir sagt und wie deine Heilung verläuft. Aber wenn du dich für die wärmere Jahreszeit als Zeitraum deiner Haartransplantation entscheidest, dann solltest du das berücksichtigen. 

Hinweis: Ich mache auf jeden Fall im Winter weniger Sport als im Sommer. Durch die Haartransplantation im März habe ich dann leider auch im Sommer weniger Sport gemacht. Hat mich aber nicht so sehr gestört. 😉

Immer Sommer schwitzt du schneller

Schwitzen sollte man nach der Haarverpflanzung erst einmal nicht. Keine anstrengenden Tätigkeit! Das war eine klare Anweisung von meinem Arzt Dr. Balwi. Logisch, denn wer schwitzt, gefährdet das anwachsen der verpflanzten Haare und verzögert den Heilungsprozess. Darauf hatte ich wenig Lust, daher habe ich erst einmal die Füße still gehalten und gechillt. Doch wenn es so mega warm ist, schwitze ich echt schon leicht bei jeder Bewegung. Zum Beispiel, wenn ich die Treppe hochgehe. Nicht zu schwitzen, fiel mir also ziemlich schwer. Und ich glaube, dass es im Winter etwas leichter wäre, das Schwitzen zu vermeiden.

Sonnenstrahlen: Es ist übrigens auch für mindestens 3 Monate verboten, sich länger in die Sonne zu legen. Die UV-Strahlen gefährden deine Haarwurzeln. Das ist auch ein Grund dafür, eher die Haartransplantation in der kalten Jahreszeit zu bevorzugen.

Haartransplantation im Herbst und Winter

Auch wenn meine Operation am Ende im März terminiert war, hätte ich mir auch eine Haartransplantation im Winter vorstellen können. Meine finale Entscheidung für die Operation kam aber nunmal im Februar, sodass ich dann auch direkt einen Termin haben wollte. 😉

Hier sind dennoch ein paar Überlegungen von mir, die für oder auch gegen den Winter als Jahreszeit für deine Haarverpflanzung sprechen.

Hinweis: Hier halte ich mich jetzt etwas kürzer, da es sich eigentlich um die umgekehrten Vor- und Nachteile der Haartransplantation in der wärmeren Jahreszeit handelt.

Vorteile

Lass uns mit den Vorteilen dieser Jahreszeit als Zeitpunkt für deine Haarverpflanzung sprechen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die folgenden Gründe eher dafür sprechen, die kälteren Monate zu bevorzugen.

Mit Wintermütze kann man den Eingriff unauffällig verdecken

Sobald die 14 Tage nach der Op vorüber sind, kannst du in der Regel wieder deine eigene Kopfbedeckung tragen. Das gilt für Basecaps im Sommer und natürlich auch für Wintermützen im Winter. Auch in der kalten Jahreszeit kannst du also die vorgenommene Haartransplantation und die möglicherweise noch gerötete Kopfhaut mit einer Kopfbedeckung verstecken.

Niedrigere Reisekosten

Grundsätzlich kannst du damit rechnen, dass du günstiger zu deiner favorisierten Haarklinik anreisen kannst. Je länger die Anreise, desto teurer könnte sie aufgrund des höheren Reiseaufkommens im Sommer auch werden. Im Winter ist keine traditionelle Reisezeit, sodass zum Beispiel auch die Flugpreise zur Haartransplantation in Istanbul deutlich günstiger sind.

Tipps: Willst du mehr über die Kosten der Haartransplantation erfahren? Dann klick’ einfach auf den verlinkten Beitrag.

Volle Haare zum Sommer

Wenn du deine Haartransplantation im Herbst oder Winter machst, hast du vermutlich zum Sommer hin schon richtig volles Haar. Keine Geheimratsecken mehr? Ein voller Bart? Na klar. Irgendwie ist das im Sommer schon cooler. Schwimmbad, Strand und so.Wenn dir das besonders wichtig ist, kann der Eingriff im Winter schon echt Sinn machen. Aber ich sage dir auch ganz ehrlich: man muss sowieso fast ein Jahr warten, bis das Haarwachstum nach der Haartransplantation vollständig ausgeprägt ist. Die paar Monate kann man dann auch noch warten.

Immer Winter schwitzt du nicht so schnell

Während ich im Sommer genau aufpassen musste, dass ich nicht bei jeder kleinsten Anstrengung anfange zu schwitzen, hat man in der kalten Jahreszeit ja eher nicht das Problem. Allein der Spaziergang durch die Stadt bei 30° kann einen ja schon einmal ins Schwitzen bringen. Außerdem machen die meisten Menschen im Winter weniger schweißtreibenden Sport, als im Winter. Schutze ich Mal. Das spricht dann alles wieder klar für die Operation im Herbst oder Winter.

Nachteile

Aber auch bei der milderen bzw. kälteren Jahreszeit gibt es einige Dinge, die eher dagegen sprechen. Dazu hier wieder ein paar Überlegungen meinerseits.

Wintermützen oft luftundurchlässig

Ich weiß, dass es der Kopfhaut und den Haarwurzeln gut tut, wenn sie möglichst viel Sauerstoff bekommen. Eng anliegende, dicke Mützen sind daher tendenziell eher ein Problem für die Haargesundheit, denke ich. Sie lassen nicht viel Sauerstoff zu. Stattdessen schwitzt man darunter ziemlich schnell. Auch wenn man sie in der Regel schon am 15. Tag nach der Haarverpflanzung tragen darf, sollte man also dennoch vermeiden, sich unnötig anzustrengen, solange man sie trägt. Und man sollte sie auch nicht so lange aufsetzen. Da man im Winter eher dicke Mützen und eben keine locker aufsitzenden Strohhüte trägt, ist das meiner persönlichen Meinung nach, ein kleiner Nachteil der Haarverpflanzung in der kalten Jahreszeit.

Fischerhut, Basecap und Strohhut fallen eher auf

FIscherhut und Stirnband nach der Haartransplantation kriegt man von Haarklinik

Der Fischerhut, den ich von meiner Haarklinik für die ersten 14 Tage nach dem Eingriff bekommen habe, ist gar nicht so sehr aufgefallen, wenn ich durch die Stadt gegangen bin. Vielleicht bin ich ja gerade vom Angeln zurück – wer weiß das schon. Im Winter angeln allerdings die wenigsten, sodass ich mit dem Fischerhut schon sehr auffalle. Auch Basecaps und Strohhüte sind nicht die Regel. Es bleibt fast nur die Wintermütze, wenn du deine verwundete Kopfhaut und die noch nicht so ausgeprägten, verpflanzten Haare erst einmal verstecken willst. 

Aber auch dazu muss ich wieder ehrlich sagen: scheiß einfach darauf, was andere über dich denken. Die Haartransplantation war deine Entscheidung. Egal, was andere über sich denken. Auch die Jahreszeit ist am Ende echt Nebensache.

Wintersport-Verbot

Erst einmal kein Sport! Was für den Sommer gilt, gilt auch für den Winter. Bei klassischen Sportarten wie dem Ski-Fahren oder Snowboarden muss man ja sogar einen eng-anliegenden Helm tragen. Das ist wieder eine Gefahr für die Kopfhaut. Es kommt nicht nur wenig Sauerstoff an deine Haarwurzeln – auch das Gewicht des Helms drückt auf einen Kopf. Das ist alles nicht empfehlenswert, wenn du ein starkes Ergebnis mit vollem Haar erzielen willst. 

Ob Sommer oder Winter – so oder so musst du dich mit einer etwas längeren Sportpause auseinandersetzen.

2 Wochen Ruhepause in der Wohnung

Während ich im Sommer meine knapp zwei Wochen bis zur Gesellschaftsfähigkeit einfach auf dem schattigen Balkon oder draußen unter einem Baum im Park verbringen konnte, grenzt einen der kalte Winter schon etwas ein. Nur in der Wohnung rumzuhängen, wäre nichts für mich gewesen. Wenn man die Zeit draußen verbringt, kommt viel mehr Sauerstoff an die Haarwurzeln. Die Grundlage für ein schnelles Wachstum.

Hinweis: Der Vorteil des Winters wiederum ist, dass man nicht der Gefahr zu vieler Sonnenstrahlen ausgesetzt ist, die das Anwachsen der Haarwurzeln gefährden und sogar einen Sonnenbrand auf der Kopfhaut provozieren könnten. Alles hat also seine Vorteile und Nachteile. Am Ende musst du sehen, welche Jahreszeit am besten zu dir passt.

Die Jahreszeit spielt eine untergeordnete Rolle

Es macht schon Sinn, ein bisschen darüber nachzudenken, welche Jahreszeit für dich persönlich am besten geeignet wäre. Es kommt natürlich auch darauf an, was du in deiner Freizeit machst und welches Ziel du mit der Haartransplantation verfolgst. Wenn du zum Beispiel Leistungsschwimmer bist, ist vielleicht die Operation im Winter besser, damit du im Sommer uneingeschränkt deine Bahnen ziehen kannst. Das sind nur ein paar Überlegungen von mir. Grundsätzlich sehe ich es aber so, dass die Jahreszeit bei der Haartransplantation echt eine untergeordnete Rolle spielt. Es gibt also in meinen Augen nicht “die beste Jahreszeit” für die Operation.

Welche Jahreszeit bevorzugst du für deinen Eingriff? Und fallen dir weitere Vor- und Nachteile ein, die ich hier vielleicht vergessen habe? Dann schreib mir einfach nen Kommentar. So oder so wünsche ich dir eine erfolgreiche Haarverpflanzung!

Tipps: Im meinen ausführlichen Antworten auf häufige Fragen zur Haartransplantation habe ich im Grunde alles Wissenswerte zur Operation zusammengefasst. Falls du dir also noch Fragen auf der Zunge liegen, wirf einen Blick rein!